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Ausflug zu Vollmer’s Mühle

Zurück zu unseren Wurzeln: Es ist logisch, dass wir Etjer Müller uns für Mühlen und den Beruf des Müllers interessieren. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass uns unser Ausflug in die Vollmers Mühle (Seebach) führte. Dort wird das alte Handwerk des Müllers wieder lebendig.

Dort angekommen wurden wir herzlich mit Musik in der zum Wirtshaus umgebauten Mühle begrüßt, und die Historie der Mühle vorgestellt. Nach kurzer Verschnaufpause bei selbstgemachtem Most und Apfelsaft, mussten jedoch einige Jockel wieder aktiv werden: Es galt die Butter im Butterfass aus Sahne herzustellen.
 
Erfreulicherweise fanden sich einige Freiwillige, sodass alle bald die sehr leckere Butter auf frisch-gebackenem Brot probieren konnten. Zum Mühlenvesper wurde zudem noch eine Hausmacherplatte gereicht, wobei natürlich Schwarzwälderschinken nicht fehlen durfte. Zur Verdauung wieder ein Schnaps oder wer wollte eine besondere Spezialität: Eierkirsch – Eierlikör aus Schwarzwälderkirsch. Gut gelaunt stimmten viele in die Lieder mit ein, welche an Ziehharmonika, Querflöte und Klarinette den ganzen Abend für uns zum Besten gegeben worden sind.
 
Aber es soll nicht der Eindruck entstehen, es wäre nur getrunken worden! Wir mussten uns unter anderem beim Spinnen am Spinnrad beweisen sowie Kienspäne aus einem Holzscheit herausschneiden. Nach einem Einblick in das Räderwerk der Mühle und Erläuterungen des Mühlenbetriebs, wurde es schließlich dunkel. Und so ging es am nächtlichen Bach entlang wieder zurück in den Dorfkern Seebachs, wo schon der Bus zur Heimfahrt wartete.

„Es klappern die Mühlen am rauschenden Bach …“

Es gab Handwerksberufe, die von der Gesellschaft des Mittelalters verachtet wurden, dazu gehörten Müller, Schäfer, Bader und Barbiere. Wenn der Bauer mit seinem Korn zur Mühle ging und seiner Meinung nach immer mit zu wenig Mehl nach Hause kam, dann richtete sich seine Wut direkt gegen den Müller. Der hatte ihn in seinen Augen mal wieder übervorteilt. Schließlich gab der Bauer einen großen Sack Getreide ab und es war unverständlich für ihn, dass er viel weniger Mehl zurückbekam. Andererseits war der Müller sehr angesehen, weil er rechnen und schreiben konnte und außerdem ein großes Verständnis für Technik hatte.