Zeitschriften

Narri-Narro:           Informationen für Freunde der schwäbisch-alemanischen Fasnacht

Narrenbote:           Journal schwäbisch-alemanischer Fasnacht

 

Sachbücher

Rainer Domfeld:     Die Seriosität der Maskerade

Werner Mezger:     Schwäbisch-alemanischen Fasnet – ergänzte und überarbeitete Neuauflage ab 01.02.2015

Werner Mezger:     Narrenidee und Fasnetsbauch (Habilitationsschrift – über Antiquariat-Händler erhältlich)

Günter Schenk:      Fastnacht zwischen Brauch und Party

Wulf Wager:           Fasnet in alten Bildern

Wulf Wager:           Fasnet in alten Bilder – neue Funde

Wulf Wager:           Vorsicht närrisch! Fastnacht am Oberrhein

 

Romane

Narrentreiben
(von Stefan Ummenhofer/Alexander Rieckhoff)

Hummels und Riesles vierter Fall … Wer die Bücher kennt, weiß, dass sie sich auf gründlichen Recherchen begründen. So wie auch hier an der Fasnacht. Wie immer geht es auch in diesem Fall in die Tiefen der Traditionen. Ein Villinger Bauunternehmer liegt in seinem Narro-Häs tot am Schwenninger Narrenbrunnen. Lehrer Hubertus Hummel und Lokaljournalist Klaus Riesle sind dem Mörder dicht auf den Fersen. Stress pur für Hummel, denn noch dazu ist seine Tochter Martina hochschwanger.

Humorvoll, leicht zu lesen und mit wissenswertem zur ‚Villinger Fasnet‘ bespickt. In einem guten 3/4 des Buches geht es um Fasnet – okay, beim diesem Titel auch völlig logisch. Aber für denjenigen, der sich dafür NICHT interessiert wird dieses Buch garantiert ein Reinfall sein …

Entlarvt
(von Rebecca Michéle)

Rottweil – 6. Januar: Gerhard, gerade zu einem der wenigen und ehrenvollen „Abstauber“ der Rottweiler Narrenzunft ernannt, wird in der Altstadt erstochen aufgefunden. Einige Wochen später – am Schmutzigen Donnerstag – wird ein weiteres Mitglieder der Narrenzunft erstochen. Die Rottweiler Narrenzunft beschließt, trotz aller Mordfälle die Fasnet weiterlaufen zu lassen. Rosenmontag: Narrensprung durch das legendäre „Schwarze Tor“. Panik kommt in der Menschenmasse auf. Wieder liegt ein Toter auf dem Boden.

Die Ermittler stoßen auf Machtspiele, Verstrickungen und Beziehungsgeflechte, die weit in vergangene Zeiten und Traditionen reichen.

Die Autorin hat es in ihrem 20. Krimi geschafft, sowohl Spannung als auch Tradition in ein Buch zu legen und nimmt die Leser auf leichte Art und Weise mit in die Traditionen der 5. Jahreszeit nach Rottweil. Ein netter Roman für zwischendurch und lesenswert für alle Narren.

Der Zecher vom Fastnachtsbrunnen
(Holger Höcke)

Holger Höcke, geb. 1962, wuchs in Mainz auf. Er studierte Germanistik, Theologie und Latein und schloss das Studium mit der Promotion ab.

Tja, und was soll ich zu diesem Buch mal wieder sagen? Wer sich für die Geschichte des Karnevals, Mainz und sich auch für Narrenbrunnen interessiert, findet dieses Buch super interessant: Eine geheimnisvolle Geschichte um das Treiben der Brunnennarren vom 11.11. um 11 Uhr 11 bis zum Sonnenaufgang an Aschermittwoch.

Was sich an Fastnacht – für die meisten unsichtbar – an diesem gigantischen, 9 m hohen Brunnen abspielt, erzählt diese Geschichte. Sie bringt die Brunnennarren, den Mainzer Fastnachtsflair, auf amüsante Weise nahe.

Das Narrenschiff
(von Katherine Anne Porter)

Einfach ohne Worte – und mein persönlicher Favorit: Dieser Roman ist die Wiederentdeckung eines mittelalterlichen Meisterwerkes. Er beruft sich (wie auch der Titel) auf das legendäre  „Narrenschiff“ von Sebastian Brants, erschienen 1494 und vor der Reformation das erfolgreichste deutschsprachige Buch und ein MUSS für uns Narren: eine gigantische Allegorie auf die vielfältige Narrheit der menschlichen Gesellschaft.

Das Passagierschiff namens Vera (lat. = die Wahre), fährt im August 1931 voll besetzt von Veracruz nach Bremerhaven. Mehrere Wochen lang sind sich deutsche Arroganz und deutscher Antisemitismus, spanischer Machismo und mexikanische Schlitzohrigkeit einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und werden uns genauso gnadenlos vorgeführt, wie amerikanische Überheblichkeit und Naivität. Es treffen verruchte Damen auf steife Herren der Oberschicht. Einfache Arbeiter, aber feurige Liebhaber auf halbverdorrte Pflänzchen. Wir werden in diesem Buch Zeugen von Dauerkrisen sich Liebender, von echten Familienzwisten und erleben die Unterschiede von Rassen sowie der Unter- und Oberschicht.

Ein ideales Szenario der vielfältigen menschlichen Abgründe, in dem Vorurteile, Gesellschaftsschichten und Ereignisse sich zu Reibereien, Sticheleien und schließlich körperlichen Auseinandersetzungen verdichten, denn jeder auf dem Traumschiff  ist eingekapselt in seine höchstpersönliche Welt der Verzweiflung und Einsamkeit.

An den 700 Seiten dieses mächtigen Romans hat die Autorin beachtliche 20 Jahre geschrieben, von 1942 bis 1962. Aber die Arbeit hat sich gelohnt: Katherine Porter gelang ein Gesellschaftsroman, der auch als Sittengemälde der menschlichen Narrheit bezeichnen wurde und sich durchaus neben Sebastian Brants Ursprungswerk sehen lassen kann.

Es handelt sich hier um ein geniales Werk, das nicht nur ich sondern  auch meine Germanistik-, Politik-, Theologie- sowie Historikkollegen als absolut einmalig und empfehlenswert einstufen.

Sämtliche Rezessionen der genannten Romane wurden von A. Sowa erstellt.