Eines der ältesten Gewerbe der Menschheit ist sicher die Müllerei. Mit den von von Tieren angetriebenen Mühlen begann eine für die Menschheit wichtige Entwicklung. Jedoch wurde der Müller vom Volke oft nicht sehr hoch geachtet. Da man ohnehin nicht viel von Technik verstand konnte es bei diesen geheimnisvollen Mechanismen nur mit dem Teufel zugehen. Man gab einen Sack Getreide ab, bekam aber viel weniger zurück!?!
Die Ötigheimer Mühle soll erstmals im Jahre 1310 erwähnt sein. Vermuteterweise geht deren Existenz jedoch bis in die Römerzeit zurück.
Unsere Mühle hat eine sehr bewegte Zeit hinter sich und wechselte je nach Grafschaften, 
Kriegen, Tod und altershalber zu teilweise nicht unerheblichen Erblehen seine Besitzer. Zeitweilig wurde deren Betrieb sogar gänzlich eingestellt. Auch der Kampf um das Federbachwasser tauchte immer wieder auf. 1859 wollte z. B. Malsch das Federbachwasser zur Wiesenwässerung benutzen, jedoch waren die ansässigen Müller dagegen, da sie dringend auf das Wasser angewiesen waren und sie konnten somit ihre Jahrhunderte alten Wasserrechte geltend machen.
Auch hernach wurde unsere Mühle von wechselnden Müllerdynastien betrieben und im Rahmen der Mühlenstilllegungsaktion im Jahre 1957 außer Betrieb gesetzt. Als Wahrzeichen blieb sie der Gemeinde Ötigheim erhalten. Im Jahr 2000 nun stand dieses geschichtsträchtige Gebäude vor dem Abriss, da das Landesdenkmalamt trotz dieser Geschichte das Gebäude nicht für erhaltenswert hält.
Dem Mühlenjockel sei Dank, dass er dieses Vorhaben bisher verhindern konnte. So wurde das Gebäude bundesweit zum Kauf angeboten, doch es fand sich kein geeigneter Interessent. Im Jahr 2001 wurde nun ein neuer Besitzer gefunden, der offensichtlich im Sinne unseres Jockels das Mühlengebäude erhalten will, wobei auch hier die letzte Entscheidung nicht gefallen ist.
Es war einmal ………….
Wir schreiben nun das Jahr 2015 und von unserer Mühle ist nur noch wenig zu sehen. Ehrlich gesagt: Kein Fremder würde in den jetzigen Gebäuden ein alte Mühle vermuten. Das Wohnhaus der Mühle ist zwar noch erhalten, aber der Wirtschaftstrakt fiel dem Bagger zum Opfer, da offensichtlich die Bausubstanz nicht mehr sanierungsfähig war.
So sind wir nun die Einzigsten, die die ursprünglich Mühle „auf dem Rücken tragen“.
Bilder: Mit freundlicher Unterstützung von Kurt Wagner, Ötigheim